Bülach, 10. Juli 2023 / Anlässlich des CHL Import Drafts vom 5. Juli traf sich der EHC Bülach (vertreten durch Clubpräsident Marc Plihal und Stefan Studer) mit Yannik Ponzetto beim EHC Bülach Nachwuchs-Sponsor «McDonalds Bülach» zu einem Interview.
Hoi Yannik. Herzliche Gratulation zum CHL-Draft! Wie geht es Dir nach dem Draft?
Zuerst hatte ich etwas gemischte Gefühle. Als mein Name auf dem Display angezeigt wurde habe ich mich sehr gefreut und hatte sofort riesige Lust mein Können in Übersee unter Beweis zu stellen – besonders wenn man weiss, dass im Schnitt 9’000 Zuschauer die Spiele von Halifax besuchen. Gleichzeitig werde ich für diesen Schritt meine Familie und mein gewohntes Umfeld verlassen, was sicher auch eine grosse Umstellung für mich sein wird. Nichtsdestotrotz freue ich mich und fühle mich bereit für diesen Wechsel.
Gab es Anzeichen, dass es zu einem Draft kommen könnte?
Aufgrund meiner Leistungen während den letzten beiden Saisons hatte ich die Vermutung, dass es für einen Draft reichen könnte. Aber definitiv Gewissheit hatte ich dann, als mich Halifax kurz vor dem Draft darüber informiert hat, dass sie mich draften werden.
Wann musst Du in Halifax sein?
Am 19. August fängt das Trainingslager an. Ich werde bereits ein paar Tage davor anreisen um alles kennenzulernen, meine neue Ausrüstung entgegenzunehmen und um mich an die Zeitumstellung zu gewöhnen.
Wie sieht Deine Vorbereitung bis dahin aus?
Seit meinem Wechsel zu den GCK/ZSC Lions diesen Frühling habe ich das ganze Sommertraining bei der U20 Elit mitgemacht. Zusätzlich startet nächste Woche in Davos das U18-Trainingscamp für den Hlinka/Gretzky-Cup, welches ca. 1 Woche dauert. Anschliessend habe ich drei Tage Zeit um mich zu erholen und dann geht’s an den Hlinka/Gretzky-Cup, wo ich nochmals mein bestes Hockey abrufen möchte. Anschliessend werde ich bis zu meiner Abreise weiterhin am Sommertraining der U20 Elit teilnehmen.
Welche Erwartungen hast Du an die nächste Saison?
Ich gehe mit einem klaren Ziel nach Halifax: um nächstes Jahr in die NHL gedraftet zu werden. Mir ist bewusst, dass ich dazu eine Topleistung abrufen muss, aber das traue ich mir zu.
An welchen Skills willst du in Halifax am meisten arbeiten?
Als Hockeyspieler ist man grundsätzlich immer bestrebt sich in allen Belangen zu steigern, aber konkret werde ich vor allem mein Defensivspiel verbessern wollen.
Wie siehst du heute Deine Zeit in Bülach, wo Du mit dem Eishockey angefangen hast bzw. was bedeutet Dir der EHC Bülach?
Der EHC Bülach bedeutet mir sehr viel. Ich habe hier mit dem Eishockey angefangen und durfte viele unvergessliche Momente erleben und auch einiges gewinnen. Es ist immer eine Freude für Bülach aufzulaufen. Vor zwei Jahren kam von der U20 Top-Mannschaft die Anfrage um auszuhelfen und ich habe ohne Zögern bei Kloten um Erlaubnis angefragt und konnte meinen Teil dazu beitragen um den Abstieg zu verhindern.
Was braucht es noch aus Deiner Sicht, neben all den Trainings die Du absolviert hast, um diesen Weg zu gehen?
Ich habe mir 4 Punkte gemerkt, welche meiner Meinung nach wichtig sind um bestehen zu können:
- Harte Arbeit. Egal wie man sich fühlt, man muss immer an seine Grenzen gehen und versuchen das bestmögliche rauszuholen.
- Die mentale Stärke ist sehr wichtig. Es kann Momente geben, wo man an sich zweifelt, aber man darf nie aufgeben. Es wird immer einen Weg geben um Hindernisse zu überwinden. Sei es nun im Eishockey oder ganz generell im Leben.
- Das Off-Ice-Training: ich war nie wirklich Fan davon, aber es gehört eben auch dazu. Viel von der Leistung auf dem Eis hängt davon ab wie man abseits vom Eis trainiert. Als Sportler gehört dies nicht unbedingt zu den Lieblingsbeschäftigungen, aber wenn man Fortschritte erkennt, dann entwickelt sich mit der Zeit auch die Freude daran.
- Die Unterstützung der Familie, der Freundin und des ganzen Umfeldes ist sehr wichtig und es hilft, wenn man sich mit Vertrauenspersonen austauschen kann.
Du spielst bereits lange Eishockey – 7 Jahre in Bülach, 6 Jahre in Kloten. Hattest du Krisen auf diesem Weg?
Ja, das gabs schon auch und gibt’s grundsätzlich in jeder Sportart. Mir hat es sehr geholfen, dass mich mein Umfeld unterstützt hat und ich mit meinen Eltern immer reden konnte, wenn es nötig war. Dies hat viel dazu beigetragen um schwierige Phasen zu meistern.
Hast Du Rätschläge/Tipps an die Jungen?
Harte Arbeit ist unabdingbar – egal wie man sich gerade fühlt und natürlich ist es wichtig, dass man immer Freude, Leidenschaft und das Herzblut für den Hockeysport beibehält.
Vielen Dank für das Interview.
Ich bedanke mich bei Bülach für das Interesse und Interview und wünsche dem ganzen EHC Bülach eine gute Saison.
